Torlose Partie gegen aufmüpfiges Menzo Reinach

In einer zerfahrenen Partie verpasste Sarmenstorf gegen den Vorletzten die Chance, den zweiten Tabellenplatz zu verteidigen. Menzo Reinach hingegen wahrte mit diesem Punktgewinn die Hoffnung auf den Klassenerhalt.

Das aufgrund von etlichen Verletzten noch immer schmale Kader von Sarmi und die Resultate der Gäste aus den letzten Partien (Sieg gegen Wettingen und Remis gegen Suhr) versprachen ein spannenderes Spiel, als der Blick auf die Tabelle vermuten liess. Tatsächlich präsentierte sich Menzo Reinach auf dem Bühlmoos nicht wie ein Abstiegskandidat und machte den Gastgebern ab der ersten Sekunde klar, dass man sich hier nicht nur wichtige Punkte erträumte, sondern diese tatsächlich auch einfahren wollte.

Viel K(r)ampf in der ersten Halbzeit

Mit ihrem aggressiven Auftreten schaffte es Menzo Reinach, den gepflegten Spielaufbau der Heimmannschaft ab Spielbeginn zu unterbinden. So entwickelte sich eine ruppige Partie mit vielen Unterbrüchen. Sarmi brauchte zwanzig Minuten, ehe man sich auf die Spielweise des Gegners eingestellt hatte. Mit Diagonalbällen versuchte man, sich mehr Raum zu verschaffen, allerdings mussten sich die zahlreichen Zuschauer lange gedulden, bis so etwas wie torgefahr aufkam. In der 23. Minute konnte sich Furrer auf der Aussenbahn gegen  zwei Spieler durchsetzen und bediente den in aussichtsreiche Position laufende Stutz mit einem tollen Zuspiel. Der Gästekeeper ging aber als Sieger in diesem Duell hervor. Mit einer Kopie dieses Angriffs kam Menzo mit dem Gegenzug zu seiner ersten Chance, der Abschluss verfehlte das Tor aber knapp.

Das war es dann aber auch für längere Zeit wieder mit offensiven Gefälligkeiten.

Aufregung dann nach rund vierzig Minuten auf und neben dem Platz, als sich Lindenmann mit Kastriot Hasanmaraj ein Duell lieferte und dieser nach dem Foulpfiff zugunsten von Sarmi seine Emotionen nicht mehr unter Kontrolle hatte und sich zu einer Tätlichkeit hinreissen liess. Der Schiedsrichter drückte jedoch beide Augen zu und beliess es zum grossen Unverständnis der Trainerbank und den Zuschauern bei einer Verwarnung.

Kurz vor der Pause bot sich Stutz nochmals die Chance, das Skore zu eröffnen. Sein Abschluss ging aber genauso daneben wie der Schuss von Rupp, der quasi mit dem Pausenpfiff nochmals alleine vor dem Tor auftauchte.

Beste Phase des Heimteams kurz nach der Pause

Vor dem Anpfiff zu Halbzeit zwei zündete die Muffkurve ein Feuerwerk. Und der Funke sprang sprichwörtlich auf die Mannschaft über. Bis zur 60. Minute kannte das Spiel nur noch eine Richtung. Sarmi suchte nun vehement den Führungstreffer und kam im Minutentakt zu Topchancen. Insbesondere der zur Pause eingewechselte Schmidli brachte auf der Seite frischen Wind in die Offensive und kam selbst mehrmals zum Abschluss.

Aber auch Gautschi, Illoski, Rupp und Burkhard kamen nacheinander in aussichtsreicher Position zu Chancen. Etwas hatten aber alle Versuche gemeinsam: sie gingen allesamt knapp neben oder über das Tor oder man scheiterte am Torwart Kevin Reber.

Die Druckphase der Freiämter wurde jäh gebremst, als Iten nach seiner streng gepfiffenen zweiten gelben Karte in der 57. Minute vom Schiri unter die Dusche geschickt wurde. Menzo konnte fortan das Spielgeschehen wieder etwas ausgeglichener gestalten. Zwingende Chancen waren jedoch weiterhin Mangelware.

Nach 65 Minuten rückte dann wieder Kastriot Hasanmaraj ins Zentrum des Geschehens: der Schiedsrichter kompensierte wohl den zuvor nicht ausgesprochenen Platzverweis und verwarnte ihn etwas kleinlich zum zweiten Mal. Der Spieler wollte dies nicht wahrhaben, aufgepumpt vom Adrenalin platzte ihm doch glatt das Shirt. Nach einigen nutzlosen Diskussionen mit dem Unparteiischen stapfte er schliesslich doch noch in „Hulk-Manier“ vom Spielfeld.

In den letzten 20 Minuten versuchte Sarmenstorf die nummerische Ausgeglichenheit wieder zur ihren Vorteilen zu nutzen, allerdings stellte sich das Heimteam in unzähligen Situationen einfach zu ungeschickt an. Einige Akteure liessen die letzte Konsequenz vermissen, hier unbedingt den Sieg holen zu wollen. Zudem spielte man den Gästen mit unnötigen Fouls immer wieder in die Karten. So zerrannen die Minuten, ohne dass sich am Spielstand noch etwas änderte.

Für Sarmi sicher zwei verschenkte Punkte mit der Konsequenz, dass man sich nach dieser Runde vom zweiten auf den fünften Platz abrutschte. Bereits am Freitag geht es weiter gegen Klingnau, welches in der Rückrunde das Feld von hinten aufrollt und bereits 17 ihrer total 23 Punkte holen konnte. Die Jungs von Marc Blum sollten also gewarnt sein.