17.09.2022 1. Mannschaft
AC Arbedo-Castione-FC Sarmenstorf
6:0 (3:0)

Das Schweizer-Cup Abenteuer endet für Sarmenstorf im 1/16-Final

Gegen den Tessiner 2. Ligisten AC Arbedo-Castione setzte es im 1/16-Final des Schweizer Cups eine klare 6:0-Niederlage ab. So einseitig wie es das Resultat vermuten lässt, verlief die Partie jedoch nicht.

Es war alles angerichtet für eine riesige Cup-Party im Stadio Comunale di Giubiasco. Hunderte Sarmenstorfer Fans pilgerten ins Tessin, liessen Konfettis vom Himmel regnen und hüllten den wolkenlosen Himmel in blauen Rauch. Das Ziel war klar: eine Runde weiter kommen, um danach dank Beni Huggels goldenem Händchen endlich den verdienten „Grossen“ auf dem heimischen Bühlmoos zu empfangen. Dass dieses Spiel jedoch kein Selbstläufer werden würde, war jedem klar, der sich im Vorfeld etwas mit der gegnerischen Mannschaft befasste. Die vom prominenten Sportchef „Kubi“ Türkyilmaz zusammen gestellte Elf, ist gespickt mit Spielern, welche bereits in höheren Ligen spielten oder in Zukunft den Weg in höhere Ligen anstreben.

Pünktlich um 18:30 Uhr pfiff Schiedsrichter Clovis Aebi den Cup-Kracher an. Beide Mannschaften starteten nervös in die Partie. In den ersten Minuten tastete man sich gegenseitig ab und das Spielgeschehen fand mehrheitlich im Mittelfeld statt. Nach einer knappen Viertelstunde stieg der Puls beim Sarmenstorfer Anhang ein erstes Mal. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld kam das Leder zu Michi Stutz auf dem linken Flügel, welcher den Ball scharf auf den langen Pfosten spielte, wo Rupp zum Einschieben heranstürmte. Zum Entsetzen der Blau-Weissen konnte der Tessiner Verteidiger den Ball im letzten Moment noch ins Toraus ablenken.

Fünf Minuten später kam Arbedo zu seiner ersten offensiven Szene. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld wurde die Hintermannschaft von Sarmenstorf mit zwei direkten Pässen ausgespielt. Patrick Berrera liess sich diese Chance nicht entgehen und erzielte das 1:0 für die Heimmannschaft. Nur vier Minuten später kam Arbedo nach einem Freistoss aus dem Mittelfeld, welcher in den Strafraum gespielt und von der Abwehr nur ungenügend geklärt werden konnte, zur nächsten guten Chance. Der wuchtige Schuss konnte allerdings von Sigg pariert werden. Beim darauffolgenden Eckball brachte man den Ball wieder nicht richtig weg, so dass der Ball ein zweites Mal durch den Strafraum geflogen kam und vom hinteren Pfosten per Kopf zurück in die Mitte gespielt wurde, wo Enea Bozzini unbedrängt einköpfen konnte. Sarmenstorf, das in diesem Spiel auf seinen Goalgetter Fabio Huber, welcher krankheitsbedingt fehlte, verzichten musste, schien von diesem Doppelschlag geschockt. In der Folge passte nicht mehr viel zusammen und im Spiel nach vorne fehlten die Ideen, damit man für Torgefahr hätte sorgen können. Kurz vor dem Pausenpfiff kam Arbedo nochmals zu einem Freistoss. Sigg klärte mit den Fäusten, der Ball konnte jedoch nochmals halbhoch in den Strafraum gespielt werden, wo Innenverteidiger Pocas die Kugel wieder völlig freistehend mit einer Direktabnahme im Gehäuse unterbrachte. War das bereits die Vorentscheidung?

Nach dem Pausentee waren die Sarmi-Kicker bestrebt, den Anschlusstreffer zu erzielen und kamen stärker aus den Katakomben. Man versuchte den Ball nun schneller laufen zu lassen. Nach vier Minuten kam Hektik auf: Nach einem schnell ausgeführten Einwurf wurde Maurice Burger steil angespielt. Der herausstürmende Torhüter Pesenti wehrte den Ball ausserhalb des Strafraums mit dem Arm ab. Trotz Absprache mit dem Linienrichter beliess es Schiedsrichter Aebi jedoch bei einer Verwarnung. Der anschliessende Freistoss von Schultz wurde von der Mauer noch leicht abgelenkt und verfehlte das Ziel ganz knapp. Kurz danach sorgten Wyss per Kopf und wiederum Schultz mit einem direkten Eckball für weitere Torgefahr, am Spielstand änderte sich jedoch weiter nichts. Arbedo überstand die Sarmenstorfer Druckphase unbeschadet und fand seinerseits nun wieder etwas besser ins Spiel. Nach 65 Minuten liess sich die Mannschaft von Trainer Blum einen gewonnen Ball wieder abluchsen. Das Umschaltspiel von Arbedo klappte auch diesmal hervorragend, so dass Zivko nach nur einem Pass alleine vor Schlussmann Sigg auftauchte. Der Goalie parierte mirakulös und auch der zweite Versuch von Colatrella aus dem Gewühl heraus ging zum Glück für Sarmenstorf knapp am Tor vorbei. In der 75. Minute leistete man sich erneut einen Fehlpass im Aufbauspiel. Die aufgerückte Abwehr wurde mit einem Pass in die Tiefe überspielt und Joel Morini hatte keine Mühe, den Ball am Torhüter vorbei zum 4:0 einzuschieben. Sarmenstorf gab aber nicht auf und versuchte weiterhin, in der letzten Viertelstunde zumindest den Ehrentreffer zu erzielen. Die beste Chance dazu hatte in der 85. Minute Silvan Probst, welcher nach einem schönen diagonalen Zuspiel von Iloski mit seinem Schuss am Lattenkreuz scheiterte. Im Gegenzug erhöhte Citrini sehenswert auf 5:0. Und als wäre das nicht schon genug, schoss Arbedo mit dem Schlusspfiff auch noch das sechste Tor.

Trotz der deutlichen Niederlage feierten die Sarmi-Supporter nach Spielschluss ihre Mannschaft. Und auch wenn dieses Spiel nicht so verlief, wie man sich das erhoffte, kann man stolz auf das sein, was in den letzten Monaten erreicht wurde. Nun gilt es, die richtigen Lehren aus diesem Spiel zu ziehen, denn bereits am kommenden Dienstag steht das 1/16-Final im Aargauer Cup, auswärts beim FC Spreitenbach, auf dem Programm.

Telegramm

AC Arbedo-Castione – FC Sarmenstorf 6:0 (3:0)
Stadio Comunale di Giubiasco – 1000 Zuschauer
Tore: 19. P.Berera 1:0, 25. E.Bozzini 2:0, 45. A.Pocas 3:0, 75. J.Minorini 4:0, 85. P.Citrini 5:0, 90+2 J.Zivko 6:0

Sarmenstorf: Sigg, Winkler, Wyss (70. Iloski), Burkard, F.Stutz, Dubler, Schultz, Lindenmann (80. Iten), M.Stutz (70. Buchmann), Burger (60. Furrer), Rupp (80. Probst)
Arbedo: Pesenti, Minorini (77. Idrizi), Maffi, Pocas (82. Roguljic), Berera, Colatrella, Vargiu (65. Christen), Anselmi (77. Citrini), Decristophoris, Zivko, Bozzini (65. Namani)

Bemerkung: Sarmenstorf ohne HUber (krank), S.Furrer, Goncalves (verletzt), E.Probst (Ferien)
ohne Einsatz: Koch, Hubel, Spaar